Die EZB sollte aufhören, Unternehmensanleihen zu kaufen
Prof. Volker Wieland, Ph.D.
Mit Jahresbeginn 2018 fährt die EZB die Nettozukäufe im Rahmen ihres Anleihekaufprogramms zurück. Nach zuletzt 60 Mrd. € erwirbt sie nun bis mindestens September 2018 monatlich Anleihen für 30 Mrd. €. Die Käufe für Unternehmensanleihen sollen allerdings langsamer zurückgefahren werden als die Staatsanleihekäufe. Dabei sind diese Käufe makroökonomisch betrachtet noch weniger angebracht als das Anleihekaufprogramm insgesamt. Mit ihren geldpolitischen Maßnahmen verzerrt die EZB zudem die Konditionen am Markt für Unternehmensanleihen.
Beim Kauf im Möbelhaus müssen Kunden oft genauer hinschauen. Das vermeintliche Eröffnungsangebot entpuppt sich bei näherer Betrachtung bisweilen nicht als das Riesenschnäppchen, das sich der Kunde trotz der angepriesenen Rabatte erhofft hatte. Genauer hinschauen müssen auch die Anleger beim multinationalen Möbelkonzern Steinhoff.